Samstag, 12. März 2016

Piercing: "Habe meiner Tochter Magneten an Bauch gehalten"

Den Unternehmer Prof. Henning Zoz kenne ich nicht näher, nur das wenige, das derzeit durch Medien und Netz geistert. 2011 war Zoz als "Manager des Jahres 2011“ für Südwestfalen ausgezeichnet worden, er gilt als innovativ - und bezeichnet sich selbst als "unkonventionell".

Viele stören sich daran, dass Zoz für Mitarbeiter und Besucher von Info-Veranstaltungen einen expliziten Dresscode verhängt:

"Wir richten uns nicht an Menschen mit bunten Haaren, Blech im Gesicht und jene, die die Füße nicht heben und die Hose kaum auf den Hüften halten können und/oder eines ordentlichen Sprachgebrauches kaum mächtig sind."
Derlei Vorgaben muss man nicht mögen, doch sie sind nicht rechtswidrig. Wer das Hausrecht innehat. darf sich seine Gäste und Besucher halt aussuchen. Diskriminierung? Schwierig, solange nicht nach 'Rasse', Hautfarbe oder Überzeugungen selektiert wird.

Was der Herr Professor indessen seiner Tochter angetan hat, empfinde ich als weitaus größeren Anlass zur Entrüstung:

Voller Stolz erzählt Zoz in einem mit der WELT geführten Interview (9.3.16):
"Das kann ich Ihnen sagen, meine minderjährige Tochter hat sich mal ein Bauchnabelpiercing machen lassen, als ich gerade auf Reisen war. Ich habe die Reise vorzeitig abgebrochen und ihr zur Begrüßung einen großen Magneten an den Bauch gehalten. Da war das Gejammer groß. Aber das Piercing kam weg." 
Mir ist - mangels einer Erfahrung im Umgang mit Piercings - nicht ganz klar, welche Auswirkungen dies hatte. Doch stellt dieser Vorgang zumindest eine versuchte Körperverletzung dar - dafür darf man sich heute feiern lassen? 

Verdrehte Welt