Dienstag, 16. Juli 2013

Wege aus der Depression - Kampf gegen eine Volkskrankheit

Dokumentation, 2013

Dieser Beitrag ist gut gemacht, er vermittelt Erkrankten wie mitbetroffenen Angehörigen einiges an Einblicken und Verständnis zu einem Zustand, der selbst heute noch ab und an als "grundlos traurige Verstimmtheit" bezeichnet wird.
Doch soviel ist mal sicher: Grundlos spielt sich im Bereich der Seele gar nichts ab. Doch die Zusammenhänge sind ausgesprochen komplex...

Nicht zu übersehen ist ein Kommentar eines der Mediziner im Film: Eine schwere Depression sei mindestens so gefährlich wie manche Krebserkrankung. Dabei habe der Krebskranke oft noch Hoffnung...


 

Staatsschutz befasst sich mit Spaziergang

Die Beamten haben schon ein bisschen gegrinst"

Ein hat über Facebook zu einem Spaziergang eingeladen: Man wolle sich den sogenannten Dagger Complex und die "NSA-Spione" einmal aus der Nähe ansehen. Das US-Militär rief die deutsche Polizei zu Hilfe. Die kam gleich zweimal.

Um endlich auch einmal etwas Lustiges auf Facebook posten, wählte Daniel B. eine Spaßaktion, um die Aufmerksamkeit auf den geheuchelten Überwachungsskandal rund um Prism zu wecken:
Er lud seine Freunde zu einem gemeinsamen Spaziergang ein, und zwar zur streng geheimen US-Einrichtung Dagger Complex in Griesheim.
"... lädt Sie recht herzlich zu unserem ersten Entdecken und Beobachten Wochenende am Dagger Complex ein.
Ganz nach dem Vorbild der von uns geschützten Art, der NSA-Spione, wollen wir uns an den Ort des Geschehens begeben. Vor Ort können wir dann gemeinsam Vor Ort können wir dann gemeinsam den bedrohten Lebensraum der NSA-Spione erforschen und uns über ihre ...Beschäftigungen austauschen. Wenn wir ganz viel Glück haben, bekommen wir vielleicht sogar (...einen echten Spion zu sehen, sinngemäß)"
Empfohlene Ausrüstungsgegenstände: Kameras und "Blumen aller Art um den Lebensraum der NSA-Spione etwas aufzupeppen". Ein Aufruf zu einer Straftat ist das nun wirklich nicht, der Gag (?) wirkt eher süffisamt als politisch - eventuell ließe sich hinterfragen, wieso denn ausgerechnet der Lebensraum (oder das Jagdgebiet) der "NSA-Spione" bedroht sein sollte.

Die werten doch mit Freude Facebook, Google + (falls sich da schon genug tut) und die übrigen virtuellen Begegnungspunkte aus, wo sich zwar kaum Terroristen und Rechts-/Lnks-/Piraten tummeln...wo es aber Interessantes über das ganz private Liebes- und Sexleben der Deutschen nachzulesen gibt.
Dass man dort Humor besitzt, dafür gab es bislang wenig Anzeichen...viel zu lachen hat man dort vlt. auch nicht. 

Jedenfalls wandte sich die aufgeschreckte US-Militärpolizei an ihre deutschen Kollegen...
Wie SPIEGEL online zu berichten weiß, 
klingelte vier Tage nach der Einladung  Bangerts Handy, morgens um 7.17 Uhr (was sind denn das für Methoden - Schlafentzug? ;) - Die Polizei. Man wolle über die auf Facebook angekündigte Veranstaltung reden.
Fast gleichzeitig klingelt es an der Haustür. Die Polizei am Telefon weist ihn nun an, mit den Beamten zu sprechen, die vor der Tür Stellung bezogen haben. Daniel trägt dazu passenderwese ein T-Shirt mit der Aufschrift "Team Edward" einem Bild von Volksaufklärer Snowden.

Zu siner Überraschung wollen die Polizisten wollen genau wissen, was es mit diesem Spaziergang auf sich hat. Er beantwortet die  Fragen wahrheitsgemäß - es handele sich um einen Erkundungsgang, um die Spione beobachten. Wenig später kommt ein weiterer Anruf: ein Herrvom Staatsschutz hat noch Wissenslücken und besucht Daniel B.
Ob er  "Bezug zum schwarzen Block habe oder zu gewaltbereiten Leuten", so Bangert. Die bürgerfreundlichen Beamten nennen ihn ein "pfiffiges Kerlchen",erläutern ihm das Versammlungsrecht und raten ihm dringend an, die Veranstaltung doch als Demonstration anzumelden. 
Er meldet 'seine Demonstration' (einen Spaziergang) an und ergänzt auf Fbook, dass er Besuch von der Polizei bekommen habe. 

Sein abschließender Kommentar zu der Anglegenheut:
"...wie viele Beispiele braucht man denn noch? Alle Leute sagen, sie seien nicht betroffen. Und ich rufe zum Spazieren auf und schreibe ganz offensichtlichen Blödsinn in die Einladung, und habe den Staatsschutz im Haus." 
Dass die vom SPIEGEL befragte Polizeisprecherin in Darmstadt das Ganze herunterspielen möchte, ist klar: so seien die Zuständigkeiten nun mal geregelt.
Schlussendlich fand NSA-Safari statt  - ein Streifenwagen vorne, einer hinten.

In einem Review berichtet Daniel B. unter anderem, man habe "mit allerlei Lockrufen versucht", die scheue Spezies aus ihrem Bau zu locken. Leider habe sie nicht darauf reagiert und sich auch nicht gezeigt.


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Familiärer Hintergrund macht leichter verdächtig

Wer unbedingt die Aufmerksamkeit der inländischen 'Horch und Guck'-Varianten auf sich ziehen möchte - und zwar dauerhaft - könnte so vorgehen wie der CDU-Politiker Michael Blume. Blume weckte 2003 nachhaltig das Interesse des Verfassungsschutzes: 'Verdächtig' mache ihn wohl sein familiärer Hintergrund: Er ist mit einer Deutsch-Türkin verheiratet und gründete eine interreligiöse Initiative. Die baden-württembergische Landesregierung hatte ihn als Islamexperten eingestellt.
Seitdem interessiert sich der Verfassungsschutz für Blume - wie DRadio Wissen zu wissen glaubt.

Hm, lag das daran, dass er in die CDU eingetreten ist? Wenn die Verfassungsschützer jeden Religionswissenschaftler, der eine deutsch-türkische Frau hat, ins Visier nehmen wollen, haben sie aber viel zu tun...

Und sage keiner, wir lebten zunehmend in einem Übberwachungsstaat - das dient alles der Terrorabwehr. Bedauerlich dass die hiesigen Behörden offenbar kaum eine Handhabe haben, wo es wirklich etwas zu tun für sie gibt:

Wie SPON an anderer Stelle ("Nazis bei Facebook: Hass, getarnt als Witz") aufzeigt, verlagern  deutsche Rechtsradikale ihre Aktivitäten zunehmend ins Social Web: "Nicht nur bei YouTube verbreiten sie Hass, auch bei Facebook findet man widerwärtige Text-Bild-Collagen, die Neonazis als Sammelpunkt dienen..."