Donnerstag, 25. Oktober 2012

Leben aus dem Leblosen?

Ich weiß nicht recht, was ich davon zu halten habe: Auf dieser Webseite wird die Entstehung eines Protozoen (Einzellers) aus Blattresten und zerfallenem Chlorophyll in einem Aufguß dargestellt.

Dabei wird auf die Arbeiten des Außenseiters Dr. Wilhelm Reich (1897- 1957) Bezug genommen, der in unter Fachkollegen äußerst umstritten war bzw.noch heute ist. Der Psychoanalytiker und Naturwissenschaftler habe "bis dahin unbekannten biologische Bläschen entdeckt, die sich aus jeglichem Zerfall von Materie bilden (auch aus anorganischem Material). Das geschieht im unsterilen wie auch sterilen Bereich und stelle damit die bisherige Auffassung zur Entwicklung des Lebens (Biogenese) in Frage.

Dr. Reich postulierte die Existenz des sog. Orgon er war davon überzeugt, diese Energieform zum Ende der 1930er Jahre an einer von ihm so genannten Bionkultur entdeckt zu haben. Als Bione bezeichnete er von ihm beobachtete, mikroskopisch kleine Gebilde, die er als „Energiebläschen" und "Übergangsstufen zwischen der leblosen und lebenden Substanz" interpretierte. Sie sollen „ständig in der Natur durch einen Auflösungsprozess anorganischer und organischer Materie entstehen" - ein Vorgang, der sich experimentell nachvollziehen lasse. 
Zunächst versuchte Reich, die von ihm beobachteten Vorgänge mittels der ihm bekannten physikalischen Theorien, speziell des Elektromagnetismus, zu interpretieren. Nachdem ihm dies für wesentliche Teile seiner Versuchsreihen nicht gelang, postulierte er schließlich die Existenz einer spezifisch biologischen Energie, der er den Namen „Orgon“ gab. Später sprach Reich sogar von  einer „primordialen kosmischen“ Energieform.

Wann immer ein Wissenschaftler Forschungsergebnisse und Thesen veröffentlicht, die im direkten Gegensatz zur anerkannten Mehrheitsauffassung stehen, muss er sich auf heftige Kritik einstellen.
So gesehen ist nachvollziehbar, aber auch bedauerlich, dass selbst die Wissenschaftsgeschichte Reichs Forschungen unbeachtet lässt, selbst wenn sie sich als Irrweg erwiesen haben sollte.


Skepsis ist meines Erachtens in jedem Fall angebracht, solange diese potenziell bahnbrechenden Forschungsergebnisse nicht überprüft und von unabhängigen Fachleuten interpretiert worden sind.



Mittwoch, 24. Oktober 2012

Bakterien bilden lebende Kabel im Meeresboden

"Der Schwarm" lässt grüßen... ;)

Dass einzellige Lebewesen sich zu großen Gemeinschaften zusammenschließen, die manchmal auch mit der Bezeichnung 'Superorganismus' versehen werden, ist nicht neu. Aus dieser Sichtweise kann sogar der "Mensch als Superorganismus" aufgefasst werden, zumindest besteht aber eine sehr enge Symbiose mit einer Unzahl dieser mikroskopisch kleinen Lebewesen:
"Etwa 100 Billionen Bakterien leben auf Ihrer Haut, in Ihrem Mund, in Ihrem Magen. Auf jede ihrer Körperzellen kommen etwa zehn Zellen von Bakterien."
Andererseits geht der australische Biologe Tim Flannery davon aus, dass die gesamte Menschheit auf dem Weg sei, ebenfalls einen solchen Superorganismus zu bilden. Diese Sicht ist nicht unumstritten, scheint sie doch den Wert des Individuums nicht eben zu betonen.

 Seit Frank Schätzings Bestseller zählt der Begriff der 'Schwarmintelligenz' ohnehin zur Allgemeinbildung - im Sinne eines vielzelligen Organismus angesehen, dessen Individuen Rolle der Körperzellen ausfüllen. Ein Kommunikations-System oder -netzwerk welches die Individuen verbinde, spiele die Rolle des Nervensystems für diesen Superorganismus. Ist eine solche Form der 'Intelligenzbildung' nicht nur beispielsweise für Insekten, sondern auch für Einzeller nachweisbar?

  • Wenn man diesem FTD-Beitrag glauben darf, futtert derzeit ein semi-intelligenter Superorganismus aus Mikroben die gesamte Titanic auf.

Neu ist dagegen (jedenfalls für mich): 
In den obersten Zentimetern des Meeresbodens fließt Strom: Tausenden von Bakterien einer Art lagern sich zu  zusammen und bilden lange Ketten. Durch sie transportieren die Einzeller Elektronen, berichtet SPIEGEL online.

Auf diese Weise können sie den obersten Bodenschichten enthaltenen Sauerstoff sowie bestimmte Nährstoffe nutzen. Diese Strategie war bis dato noch nicht bekannt.
"Sie funktioniert nur durch den Zusammenschluss Tausender Einzeller. Man könnte sie daher durchaus als einen mehrzelligen Organismus ansehen."
Sicher scheint, dass die Mitglieder dieser Kolonien in einer mikrobiellen Sprache kommunizieren, etwa durch Botenstoffe oder elektrische Signale.

In beiden Fällen ist spekulativ von einer neuen Bakterienart die Rede. 
Ich denke und hoffe mal, dass damit eine neu entdeckte Arten gemeint sind; denn würden sich seit neulich wirklich neue (genetisch mutierte?) Bakterienarten breitmachen, organisieren und ganze Schiffe verzehren, müsste man sich ernsthaft Sorgen machen...



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